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Gemeinsam gegen Extremismus mit den Monotones

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Die Initiatoren des Konzerts für Toleranz und Vielfalt, von links: Karin Wagner, Rudolf Ostermann, Klaus Faust und Ralph Westenburger. -  Foto: Schempp
Die Initiatoren des Konzerts für Toleranz und Vielfalt, von links: Karin Wagner, Rudolf Ostermann, Klaus Faust und Ralph Westenburger. © Schempp

Rodgau -  Gemeinsam für Toleranz und Vielfalt, gegen Vorurteile, Hass und Gewalt. Unter diesem Motto geben lokale Bands rund um die Headliner Rodgau Monotones ein gemeinsames Rockkonzert am Samstag, 8. Dezember, ab 19 Uhr im großen Saal des Bürgerhauses Nieder-Roden (Römerstraße 15). Einlass ist bereits um 18 Uhr. Von Tamara Schempp

Der Veranstaltungsname „W.I.R.“ steht für Weltoffenheit, Integration und Respekt. Dahinter stecken die Initiatoren Ralph und Nicole Westenburger von „W2“. Ralph Westenburger ist in der lokalen Kulturszene als Booker und Musiker bekannt. „Wir wollen gemeinsam zum Thema Toleranz und Vielfalt einen Beitrag leisten – ohne erhobenen Zeigefinger“, nennt Westenburger die politische Message hinter der Veranstaltung.

Den Machern sei es wichtig, ein deutliches Zeichen gegen Extremismus zu setzen – egal, ob er von rechts oder links kommt. Trotz des ernsten Themas soll es eine Veranstaltung in entspannter Atmosphäre werden, betont der Initiator. „Die Leute sollen Spaß haben, Bier trinken, gute Musik hören.“

Mitorganisatoren sind der Verein für multinationale Verständigung (MunaVero) und die Maximal-Kulturinitiative. Karin Wagner und Klaus Faust vom Maximal ebenso wie Rudi Ostermann vom Verein MunaVero beunruhigt der Rechtsruck in der hessischen Politik. Der Einzug der AfD in den Landtag gab den Anstoß für das Konzert.

Ähnlich wie die Wir-sind-mehr-Bewegung wollen die Veranstalter gemeinsam mit den Bands und Gästen zeigen, dass die „Lautsprecher in Social Media“, wie sie Wagner nennt, nicht die Mehrheit sind. In ihrem Vorhaben werden sie von der Stadt Rodgau unterstützt. Schirmherr ist Bürgermeister Jürgen Hoffmann.

Eingeladen haben die drei Organisatoren überwiegend Bands aus Rodgau. Auf gleicher Bühne mit den Lokalmatadoren Rodgau Monotones spielen die Newcomer Bird’s View. Die 18- bis 22-jährigen Alternative-Rocker haben gerade ihre erste EP veröffentlicht. Last Jeton (Female Fronted Rock) und After The Silence (Rock/Hardrock), mit Ralph Westenburger an der Gitarre, präsentieren die beeindruckend kraftvollen Stimmen ihrer beiden Frontfrauen Saskia Hedzet und Stefanie Krug. Die Fight Footers um den Gitarrenbauer Nik Huber widmen ihr musikalisches Repertoire ihrem Vorbild in Sachen Alternative Rock: den Foo Fighters.

Special-Guest ist „Grenzenlos“ aus Dreieich. Die Band des Profi-Gitarristen Sadegh Moazzen ist ein Zusammenschluss aus rund zehn Geflüchteten, die den Saal mit Musik aus ihren Heimatländern an den Akustik-Gitarren erklingen lassen. „Orientalisch bis Weltmusik“ nennt das „W.I.R.“-Initiator Ralph Westenburger. „Es wird ein musikalischer Kontrastpunkt zu den E-Gitarren“, verrät er.

Die Bands verzichten auf ihr Honorar. „Uns geht es nicht darum, Geld zu verdienen.“ Was in der Differenz zwischen den Einnahmen aus dem Kartenverkauf und den Unkosten für Security, Technik und Konzertbändchen übrig bleibt, wird an Initiativen gespendet, die sich für dieselbe Sache einsetzen.

Eine Begleitausstellung im kleinen Saal des Bürgerhauses zeigt unter anderem Plakate zum Thema Meinungsfreiheit von Heinrich-Böll-Schülern, ebenso wie Werke von Institutionen und lokalen Künstlern.

Karten zu zehn Euro können auf der Maximal-Webseite reserviert werden: Vorverkaufsstellen in Rodgau sind Gartenstadt-Bücher (Kölner Straße 1), Der Weinladen (Ludwig-Erhard-Platz 2-4) sowie die Jügesheimer Bücherstube (Mühlstraße 2).

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